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GOLEM
"Dreamweaver"
(63:02)
(Nuclear Blast)
GOLEM sind zurück. Die oftmals etwas abwertend als "deutsche Carcass" bezeichneten Death-Metal-Pioniere aus Brandenburg haben seit ihrem letzten Album "The Second Moon" (1999) in der Tat einige Zeit verstreichen lassen. Doch angesichts des Ergebnisses war es jede Sekunde wert, die man darauf ungeduldig zu warten hatte. "Dreamweaver" als Genrehighlight des Jahres zu bezeichnen, ist fast schon eine freche Untertreibung. Mastermind Andreas Hilbert hat es geschafft, derart komplexe, vor Bosheit triefende Stücke zu komponieren, diese (mit seinen Mannen) in atemberaubender technischer Perfektion vorzutragen, dass einem die Kinnlade runtersackt. Neudrummer Eric Krebs (von den Berliner Death-Bolzern Sinners Bleed) hämmert wie ein Besessener, Sologitarrist Carsten Mai serviert pro Song gleich mehrere Gourmethappen. Feinschmecker, bei denen sonst nur Bill Steer, Trey Azagthoth oder Ihsahn auf den Teller kommt, werden sich alle zehn Finger lecken. GOLEM wagen erfolgreich den Spagat zwischen Nostalgie, Moderne und Zukunftsvision. Einflüsse von Morbid Angel, Emperor, Carcass, Oxiplegatz lassen unschwer ausmachen, dennoch klingen die Songs vor allem nach GOLEM und nichts anderem. Ein musikalisches Schwergewicht wie "Dreamweaver" können nur die allerwenigsten Bands nach oben stemmen. Wer auch nur einen Funken Interesse an gitarrenlastigen, superkomplexen Arrangements hat, wer sich an rabiaten Blast-Beats und finsterem Gesang laben kann, der kommt an dieser Scheibe nicht vorbei. Respekt.
9,5 / 10
Volkmar Weber
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