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Review in Ausgabe: Nr.1

GOLEM
"The Second Moon" PK AE SB OB MG BTJ RP PS DG TS TW VW + ø
Ars Metalli/Rough Trade 11 9 10 - 13 11 10 12 - 8 9 12 105 10.50
 

Nach mehr als zwei Jahren Wartezeit sind sie zurück: GOLEM, die Kultband aus Brandenburg. Nach zwei Demos, einer 7\"-Single und der 96er Debut-CD \"Eternity-The Weeping Horizons\" liegt nun das neue Meisterwerk vor. Die Fakten: 9 Titel, mehr als 40 Minuten Spielzeit, äußerst geschmackvolles Covermotiv, Konzeptalbum zur \"Dune\"-Saga. Diese äußerst profane Einschätzung wird jedoch überrollt von der Begeisterungswelle, die sich aufbaut, sobald man der Musik lauscht. Von der ersten Minute an lassen GOLEM nichts anbrennen: wuchtige Riffs, gespielt mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks donnern dir so fett produziert um die Ohren, daß du die Englein singen hörst. Die einzigartige Kombination von Aggression, Härte und Melodie (erinnert manchmal an späte Carcass oder At The Gates) macht \"The 2nd Moon\" zu etwas Besonderem. Jeder der neun Songs ist perfekt arrangiert, so daß es auf der gesamten CD nicht eine Sekunde der Langeweile gibt. Die beiden neuen Bandmitglieder, Rainer und Carsten von Progeria, fügen sich hervorragend in die Band ein. Carstens Soli sind eine wahre Bereicherung und setzen sozusagen das Tüpfelchen auf das berühmte \"I\" der Innovation. Die Songs sind sehr abwechslungsreich: ob nun stolz wie in \"Departure\", wild und mitreißend wie in \"Heretics\" oder \"Renewal\" oder gar sehnsüchtig wie das geniale \"God Emperor\", selten ist harte Musik so vielseitig und intelligent. Das Titelstück ist ein Instrumental und dermaßen stimmungsvoll, daß ich dabei jedesmal zerfließen möchte... Das Konzept, die \"Dune\"-Saga, musikalisch so trefflich umgesetzt, wird durch die Texte und vor allem durch den Gesang von Andreas Hilbert wieder lebendig. Man kann seine Begeisterung förmlich spüren! Das mystische Cover und ein ästhetisches Layout runden das Ganze hervorragend ab, so daß man hier ohne Zweifel von einem gelungenen Kunstwerk sprechen kann. Für mich eine der besten CDs des Jahres 1999. (JF)

 

Jan Fischer

13 Punkte

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